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Luxusmarkt in Deutschlands Metropolen

Die teuersten Wohnungsverkäufe 11

vergangenen Jahren wurden in der Hauptstadt zahlreiche

exklusive Neubauprojekte realisiert, somit hat Berlin

seinen Nachholbedarf im Premiumsegment nahezu aufge-

holt. Dabei kostete hier ein Quadratmeter im Schnitt

7.450 EUR. Charakteristisch ist, dass die vermittelten

Wohneinheiten durchschnittlich gerade einmal 51 m²

maßen. Deutlich großzügiger lässt es sich hingegen mit

161 m² in Heerdt leben, das mit 31 abgeschlossenen Kauf-

verträgen der aktivste Stadtteil der nordrhein-westfäli-

schen Landeshauptstadt im Luxusmarktsegment war.

Im Durchschnitt bezahlen vermögende Kunden hier

9.570 EUR/m². In der Finanzmetropole Frankfurt wurden

die meisten Verkäufe im Stadtteil Gallus beobachtet. Dabei

befanden sich alle 37 verkauften Wohnungen im neu ent-

stehenden Europaviertel, welches das größte Baugebiet

der Stadt darstellt. Ähnlich verhält es sich in Hamburg, wo

die HafenCity den Markt für Premiumwohnungen im 1.

Halbjahr 2017 dominierte. Im Durchschnitt zahlten Käufer

hier 14.044 EUR/m². Teurer war es im Metropolenver-

gleich nur in München. In der Ludwigsvorstadt-Isarvor-

stadt wurden im Mittel 14.188 EUR/m² aufgerufen.

Angebot bedient die exklusiven Käuferwünsche

Im Neubausegment wird ein zunehmender Anstieg der

Herstellungskosten beobachtet. Diese resultieren aus stei-

genden Bodenpreisen sowie individuellen Ausstattungs-

wünschen. So zeigt die Auswertung der absoluten

Premiumverkäufe, dass in den größten deutschen Metro-

polen ein sehr unterschiedliches Preisgefüge herrscht, das

primär von der Nachfrageseite und einzigartigen Lagekri-

terien getragen wird. Die subjektive Wahrnehmung von

Exklusivität kann dabei in diesem Marktsegment zu Aus-

nahmepreisen führen.

Im Gespräch mit Günter Fischer

Geschäftsführer Engel & Völkers Berlin Mitte

Was gilt in Berlin bei Eigen-

tumswohnungen als Luxus?

Als Luxus definieren wir alles,

was von der üblichen Norm

abweicht. Ganz wichtig ist hierbei

der Wunsch des Kunden nach Indi-

vidualität. Dies kann beispiels-

weise ein Penthouse mit einer

einzigartigen Aussicht, ein außer-

gewöhnlicher Grundriss oder eine

exklusive Inneneinrichtung sein. Hier ist nicht primär die

Lage, sondern der Wohnwert entscheidend.

Wie würden Sie die Käufer in diesem hochpreisigen

Segment charakterisieren?

Preise von weit über 10.000 EUR/m² akzeptieren hauptsäch-

lich international agierende Käufer, die das Preisniveau in

den anderen Weltmetropolen wie London, Paris oder auch

NewYork kennen. Diese Kosmopoliten – bei denen es sich

beispielsweise um deutsche Unternehmer oder Wirtschafts-

eliten handelt – fühlen sich in der ganzen Welt zu hause,

verfügen über die finanziellen Mittel und haben einen hohen

Anspruch an Wohnqualität.

Wie beurteilen Sie die Marktaussichten im Premium-

bereich?

Durchweg positiv. Berlin hat sich in den vergangenen Jahren

als Global City etabliert und ist auf Augenhöhe mit anderen

internationalen Metropolen. Die Bauträger passen sich

diesen gestiegenen Ansprüchen an und schaffen ein entspre-

chendes Angebot für diese finanzstarke Klientel. Dabei

sind die Vermarktung und das Branding solcher Objekte

entscheidend.

Die beliebtesten Premiumlagen für Eigentumswohnungen in den Metropolen*

Stadt – Bezirk/Stadtteil**

Einwohner

Anzahl der Kauffälle

Ø-Kaufpreis

Ø-Wohnfläche

Berlin

– Mitte

371.407

255

7.450 EUR/m

2

51 m

2

Düsseldorf

– Heerdt

11.028

31

9.570 EUR/m

2

161 m

2

Frankfurt

– Gallus

36.732

37

9.409 EUR/m

2

87 m

2

Hamburg

– HafenCity

3.275

34

14.044 EUR/m

2

162 m

2

Köln

– Lindenthal

151.150

53

6.331 EUR/m

2

118 m

2

München

– Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt

54.158

15

14.188 EUR/m

2

116 m

2

Stuttgart

– Mitte

21.230

28

8.281 EUR/m

2

98 m

2

Quelle: Gutachterausschüsse, Einwohnermeldeämter

*Bezogen auf die ausgewerteten 5 % der teuersten Kauffälle im 1. Halbjahr 2017

**Bei den Städten Berlin, München, Köln und Stuttgart fand die Auswertung aufgrund der Datenbasis auf Bezirksebene statt. Bei Hamburg, Frankfurt sowie Düsseldorf konnten die auswertbaren

Kauffälle auf Stadtteilebene aggregiert werden.