4 WGH-Marktbericht2015
ImFokus
Fokus
ABBAwargestern—
waswirdmorgen?
fehlenden Angebots nicht das Vorjahreser-
gebnis erreichen. Auch die Marktentwick-
lung vonWohn- undGeschäftshäusern zeigt
steigende Umsatzzahlen (rund 20,5 Mrd.
EUR).Ursächlich sinddieweiter steigenden
Preise. „Aufgrund des begrenzten Angebo-
tes stagnieren die Verkaufszahlen, gleich-
zeitig steigen die Faktoren bzw. sinken die
Bruttoanfangsrenditen“, skizziert Carsten
Rieckhoff, Leiter Research bei Engel &
VölkersCommercial, denMarkt.
Private Investoren prägendenMarkt
Während auf dem Investmentmarkt auslän-
dische Käufer wieder sehr aktiv sind, ist bei
Wohn- und Geschäftshäusern derenMarktan-
teil, entgegenderwahrgenommenenMeinung,
noch vergleichsweise gering. Der Markt wird
durch deutsche private Investoren geprägt.
Selbst in Berlin,
der deutschen Stadt mit
der höchsten Attraktivität für ausländische
Investoren, liegt derenAnteil bei nur 13%.
„Rund 60% der Vertragsabschlüsse werden
A
uch staatliche
Interventionen
erwiesen sich für Immobilienin-
vestoren nicht als Hürde. Trotz
Mietpreisbremse, EnEV und Grunderwerb-
steuererhöhungen steuert die Anlageklasse
kontinuierlich neue Höchstwerte an. Die für
2014 ermittelten Investmentzahlen, sowohl
für gewerblicheals auchwohnwirtschaftliche
Immobilien, belegen, dass 2014 nach 2007
eines der besten je inDeutschland registrier-
tenErgebnisse erzieltwurde.Auch2015 lässt
keineÄnderungdieserAusrichtung erwarten.
Deutschlandwird imAusland
als sicherer
Standort („safe harbour“) gesehen, sodass
immer mehr ausländisches Kapital für Im-
mobilieninvestments fließt. Dies betrifft al-
lerdings hauptsächlich die großvolumigen
gewerblichen Investmentdeals, die 2014
eine Steigerung um knapp 30% auf ein
Volumen von rund 40 Mrd. EUR erfuhren.
2014wurden allein über 30Deals mit einer
Summe von mehr als 300Mio. EUR regis-
triert. Auch Wohnportfolios wurden stark
nachgefragt, konnten aber aufgrund des
Deutschland wird im Ausland als sicherer Standort
(„safeharbour“) gesehen, sodass immermehrauslän-
dischesKapital für Immobilieninvestments fließt.
DerTipp
D
ie hoheNachfrage
nach
Anlageimmobilien zeigt, dass
InvestorenderenWertstabilität
schätzen. Die ebenfalls hoheNachfrage
nachWohnraumminimiert das Leer-
standsrisiko, sodassmit kontinuierlichen
Zahlungsströmen gerechnet werden
kann. EinSelbstläufer ist derKauf
einerAnlageimmobilie dennoch nicht.
Um eine nachhaltigeWertentwicklung
des Investments sicherzustellen,muss
man sich konsequent umdie Immobilie
kümmern.
Die richtigenRenditehebel
Wichtig ist, dass die nüchternenZahlen
aus denExposés durch ein aktives Immo-
bilienmanagementmit Leben gefüllt
werden, umnicht hinter denAnlage-
erwartungen zurückzubleiben. Die
oftmals unbefriedigendePerformance
von privaten Immobilienanlagen beginnt
zumeist bei der fehlendenDefinition von
Entwicklungszielen. Der Fokus vieler
Eigentümer liegt auf reaktiverVerwaltung
und langfristigemHalten statt auf aktivem
Managementmit EinbeziehungvonWert-
entwicklungs- und/oder Exit-Optionen.
Damit werden elementareWerthebel nicht
ausreichendberücksichtigt.
KomplexeAufgaben fürProfis
Bei derAuswahl eines professionellen
Dienstleisters sollte der Preis nicht das
einzigeEntscheidungskriterium sein.
Da jede Immobilie und jeder Standort
ihreBesonderheiten haben, sollten die
regionaleNähe sowie dieQualifikation
und dieKapazitäten vonMitarbeitern
berücksichtigtwerden. DennProperty
Management ist eine komplexeAufgabe
und umfasst dieMieterbetreuung, das
Vermietungsmanagement, dieSteuerung
externerDienstleister, dieAbwicklung
vonVersicherungsfällen sowie dieVerga-
be undÜberwachung vonBauleistungen.
Hinzu kommen die Instandhaltung, die
Entwicklung, Umsetzung undAnpassung
vonVermietungskonzepten sowie die
laufendeWartung der Immobilie. Dabei
geht dieVermögensverwaltung von
Immobilienweit über die konventionelle
Hausverwaltunghinaus.
Kümmern,
kümmernund
nochmalskümmern
AktivesManagement statt reaktiven
Verwaltens – einSelbstläufer ist der
Kauf einerAnlageimmobilienicht
Dynamik schwächt sich leicht ab –weitere regionale und lokale
Verschiebungen – verstärkterTrend zu kleinerenStandorten