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PreiseundFaktoren
WGH-Marktbericht2015
z. B. Regensburg oder Freiburg zurückzu-
führen, durch die die Durchschnittswerte
statistisch nach oben getrieben werden“,
erläutert Rieckhoff.
Der Unterschied zwischen
den großen
Metropolen und den kleinen D-Städten ist
mit mehr als dem Siebenfachen der Jah-
resnettokaltmiete, jeweils bezogen auf die
gutenWohnlagen der untersuchten Städte,
jedocherheblich. „IndenkleinerenStädten
hat der Preisanstieg erst zeitverzögert ein-
gesetzt undmit einer geringeren Dynamik
als in den Wirtschaftsmetropolen“, weiß
der Researcher. Investitionsziel sind hier
seiner Einschätzung nach vor allem inter-
essanteMietrenditen undweniger hohe er-
warteteWiederverkaufsgewinne.
Faktorspread
Der Blick über
den Tellerrand
bietet Renditechancen: Wer bis-
langnur indenA-Städten ingute
Wohnlagen investierte, muss
dort heute im Schnitt schon mit
dem Faktor 21 kalkulieren. In
Städten der zweiten und dritten
Reihe liegen die Faktoren, trotz
der auch dort erfolgten Preisstei-
gerungen, im Mittel mehr als
fünf Punkte niedriger. Zu denD-
Städten sind es im Schnitt sogar
über siebenFaktoren.
ImZuge der allgemeinen
Marktentwick-
lung sind deutliche Preisaufschläge, um
eine Immobilieum „jedenPreis“ zubekom-
men, selten geworden. „Ausnahmen bilden
nach wie vor spezielle Premiumlagen, in
denen sowieso oft Liebhaberpreise gezahlt
werden“, so Rieckhoff. Grundsätzlich prü-
fenpotenzielleKäufer aufgrunddesPreisni-
veaus und der geforderten Faktoren immer
kritischer und sehr intensiv. Der Vermark-
tungsprozess hat sichwieder verlängert.
Aufgrundder hohenNiveaus
in den Pre-
miumlagen suchen gerade Investoren, die
ihrVermögen nicht nur sichernwollen,Al-
ternativen in anderen Lagen und kleineren
Städten. „Die seit 2014 auf dem Invest-
mentmarkt zu beobachtende ABBA-Be-
wegung – inA-Städten in die B-Lagen, in
B-Städten indieA-Lagen—hat beiWohn-
und Geschäftshäusern schon viel früher
eingesetzt“, berichtet Rieckhoff.
RenditestarkeAlternative
Gegenwärtigwerden nicht
nur B-Städte
und mittlere Lagen, sondern auch C- und
D-Städte in Betracht gezogen, dort aller-
dings nur die guten Lagen. „Der Preis-
bzw. Faktorunterschied zwischen die-
sen Städten ist erheblich, sodass gerade
überregional agierende Investoren mit
Erfahrung dort Objekte als interessante
Beimischung erwerben“, sagt Rieckhoff.
Besonders kleinere Universitätsstädte
können seiner Meinung nach unter Anla-
geaspekten attraktiv sein.
Die Preise und Faktoren
können noch
etwas weiter ansteigen, da die Zinsen vor-
aussichtlich noch einige Zeit so niedrig
bleiben werden. „Solange sich durch die
Hebelwirkung zwischen Fremd- und Ei-
genkapital noch interessante Renditen für
den Investor darstellen lassen, werden in
gewissem Rahmen auch noch marginale
Preis- und Faktorerhöhungen akzeptiert“,
lautet das Fazit vonCarstenRieckhoff.
Ratgeber
Ratgeber für dasAundO im
vertrauensvollenUmgangmitMietern
Mietpreisbremse
undMieterhöhung
D
ie imKoalitionsvertrag
der
Bundesregierungvereinbarte
EinführungderMietpreisbremse
hat kontroverseDiskussionen ausgelöst
und zurVerunsicherung auf derVermie-
terseite geführt. Grundsätzlich, so ist es
angekündigt, soll diese politische Initi-
ative jedochnicht das übrigeMietrecht
verändern.
Engel&VölkersCommercial
ist auf
demMarkt fürWohn- undGeschäftshäu-
ser als eines der größtenBeratungs- und
Vermittlungsunternehmen inDeutschland
erfolgreich tätig.Mieterhöhungen inMehr-
familienhäusern sind grundsätzlich durch
eineAnpassung andenMietspiegel sowie
beiMieterwechselnmöglich.AuchModer-
nisierungsmaßnahmenkönnenMietsteige-
rungen rechtfertigen. Daran soll sich auch
inZukunft imGrundsatz nichts ändern.
Trotzderdynamischen
Nachfrage auf
demWohnungsmarkt bestätigen zahlreiche
Institute, dass derAnstieg derMieten in
bestehendenVerträgen in den vergangenen
Jahren deutlich niedriger ausgefallen ist
alsweithin angenommen.Auch bei den
Angebotsmieten für dieNeu- undWieder-
vermietung vonWohnungen sind lediglich
moderateAnstiege zu beobachten.
Engel&VölkersCommercial
hat ge-
meinsammit denRechtsanwältenundSteu-
erberaternderKanzlei HeukingKühnLüer
undWojtek einenRatgeber zur geplanten
Mietpreisbremse und zum konstruktiven,
vertrauensvollenUmgangmitMietern
entwickelt. Details derUmsetzung sowie
dengenauenZeitpunkt des Inkrafttretens
derMietpreisbremse könnenwir derzeit
nicht benennen.Ansätze für eine themati-
scheAuseinandersetzungwollenwir Ihnen
dennochbereits jetzt anbieten.
Faktorunterschied 7,3 Faktoren
Nachgehakt
Quelle: Engel &Völkers Commercial
13,5
15,3
15,4
20,8
10
12
14
16
18
20
22
D-‐Städte
C-‐Städte
B-‐Städte
A-‐Städte
Differenz: 7,3Faktoren