Wohn- und Geschäftshäuser Marktbericht Deutschland - 2015 - page 17

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RegionOst
WGH-Marktbericht2015
Berlin ist der dynamischste und internationalste Immobilien-
markt Deutschlands – davon profitiert auchPotsdam
A
ttraktiv, international,
dyna-
misch – so ist Berlin. Demzufol-
ge boomt der Immobilienmarkt.
Im Einzelnen wechselten 2013 in Berlin
fast 24.000 Eigentumswohnungen, rund
3.500 Ein- und Zweifamilienhäuser sowie
knapp 1.516 Wohn- und Geschäftshäuser
den Besitzer. Damit ist der Berliner Markt
weiterhinder größte unddynamischste Im-
mobilienmarktDeutschlands.
Entsprechend der anhaltend
hohen
Nachfrage sind die Kaufpreise in allen
Teilsegmenten erheblich gestiegen. Die
2013 verkauften Zinshäuser erzielten im
Mittel einen Kaufpreis von gut 2,5 Mio.
EUR proObjekt und damit nochmals etwa
15% mehr als im Vorjahr. „Die Span-
nen sind allerdings groß“, erläutert Philip
Hetzer, Mitglied der Geschäftsleitung
bei Engel & Völkers Commercial Berlin.
So sind beispielsweise für ein typisches
Zinshaus mit zwölf Wohneinheiten und
rund 1.000 m² Geschossfläche in einfa-
cher Wohnlage von Reinickendorf rund
1,2Mio. zuzahlen, für einähnlichesObjekt
in sehr guter Lage inMitte hingegen etwa
3.600 EUR/m². Mittlerweile werden in
den heiß begehrten Innenstadtbezirkenwie
Kreuzberg, PrenzlauerBerg, Friedrichshain
oder Charlottenburg Faktoren vom 25 bis
zum 30-Fachen der jährlichenMieteinnah-
men aufgerufen, was einer Anfangsrendite
von lediglich 3,3 bis 4% entspricht.
Obwohl die Neuvertragsmieten
aufgrund
des hohen Nachfragedrucks bereits kräftig
MietenundPreise
immernochgünstig
Interview
Preise
nähern
sich
denen in
Hamburg
undKölnan
DieRegion inZAHLEN
2013
Veränderung
zu 2009
2013
Veränderung
zu 2009
2013
Veränderung
zu 2009
1
A Berlin
1.516
16%
3.822
100%
2.520.976
72%
2
C Potsdam
67
26%
118
203%
1.764.179
140%
3
B Dresden
381
- 8%
422
108%
1.107.612
125%
4
C Rostock
78
15%
57
85%
728.205
61%
5
C Erfurt
91
5%
65
200%
717.582
186%
6
D Jena
27
- 49%
16
- 33%
592.593
32%
7
B Leipzig
794
36%
443
127%
557.305
66%
8
D Halle
188
- 1%
87
59%
464.894
60%
9
D Weimar
28
- 50%
10
- 42%
364.286
17%
Σ / Ø 9StädteRegionOst
3.170
13%
5.040
102%
1.589.968
79%
Quelle: Engel &VölkersCommercial nachAngaben der lokalenGutachterausschüsse
Transaktionen, Transaktionsvolumina,Objektpreise2013
undVeränderungengegenüber2009
Rang Kategorie Stadt
Transaktionen
(Anzahl verkaufterObjekte)
Transaktionsvolumen
(inMio. EUR)
MittlererObjektpreis
(inEUR)
Berlin/Brandenburg
ImGesprächmit PhilipHetzer,
Mitglied derGeschäftsleitung bei
Engel&VölkersCommercial Berlin
DerMarkt fürWohn- undGeschäfts-
häuser inBerlinboomt. Damit auch
diePreise?
DerMarkt ist differenziert.
Fest steht, dass die Premiumlagen in-
nerhalb desBerliner S-Bahn-Rings sich
immer stärker an das Preisniveau anderer
Großstädte annähern.Auch in den einfa-
cherenLagenwird gekauft. Hier steigen
diePreise in kleinerenSchritten. Die In-
vestoren sind kritisch und preissensibel.
Werkauft inder„Weltstadt“Berlin?
In erster LinieBerliner, derenAnteil bei
60% liegt.Weitere 27% derAnleger
kommen aus anderenTeilenDeutsch-
lands. DerKäuferanteil aus demAusland
liegt bei 13%. Dennoch ist Berlin diemit
Abstand internationalsteStadtDeutsch-
lands. PrivateAnleger stellen einen
Anteil von 68% aller Investoren. Insti-
tutionelle Investoren undPrivateOffices
kommen auf einenAnteil von 32%.
Wie geht esweiter inderBundes-
hauptstadt?
Berlin bleibt einMagnet.
DieEinwohnerzahl steigt, woran
auchdieWirtschaft ihrenAnteil hat.
Wir rechnendamit, dass das Preis-
wachstummit leichtenSchwankungen
anhaltenwird.
angestiegen sind,weist der aktuelleBerliner
Mietspiegel über den Gesamtbestand noch
immer eine extrem niedrige Durchschnitts-
miete von nur 5,54 EUR/m² Wohnfläche
aus.Verglichenmit denPreisen, die etwa in
München oder Stuttgart fürWohnimmobili-
en gezahlt werden, sind sowohl Mieten als
auchKaufpreise inBerlin günstig.
Potsdam gilt für viele Investoren
mittler-
weile als eine echteAlternative zu Berlin.
In den guten Lagen Potsdams werden für
voll modernisierte Objekte mittlerweile
Preise von 1.900EUR/m² gezahlt. Gekauft
wird vorzugsweise in guten und sehr guten
Lagen. „Einfache Lagen kommen in Be-
tracht, wenn Objekt- und Mieterstruktur
stimmen“, ergänzt Carmen Liersch, Be-
reichsleiterin für Wohn- und Geschäfts-
häuser bei Engel & Völkers Commercial
in Potsdam. Aber auch für Objekte mit
Sanierungsbedarf finden sich Interessen-
ten, insbesonderewenn sichdieHäuser zur
Aufteilung und dem späteren Einzelver-
kauf vonEigentumswohnungen eignen.
Die brandenburgische Hauptstadt
hat
sich zu einem der beliebtestenWohnstand-
orte der Region gewandelt. Dies spiegelt
sich auch in steigenden Einwohnerzahlen
wider, was zu einem immer kleinerenAn-
gebot anMietwohnungengeführt hat. Inder
Folge steigen dieMieten auf breiter Front,
ohne jedoch zuüberhitzen. DasMietniveau
ist niedriger als inBerlin, hat aberweiterhin
Steigerungspotenzial, zumal auch dieLeer-
stände gering sind.
Transaktionen, Transaktionsvolumina,Objektpreise2013
Veränderu g n gegenüber 2009
Quelle: Engel &Völkers Commercial nachAngaben der lokalenGutachterausschüsse
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