Table of Contents Table of Contents
Previous Page  4 / 138 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 4 / 138 Next Page
Page Background

4

Deutschlands Markt für Wohnimmobilien

Rekordumsatz mit vielen Facetten

Der deutscheWohnimmobilienmarkt istweiterhin aufWachs-

tumskurs. Dazu trägt unter anderem der demographische

Faktor maßgeblich bei. So sind in allen 55 betrachteten Städ-

ten die Einwohnerzahlen seit 2012 gestiegen. Nicht nur diese

Bevölkerungsentwicklung ist einTreiber für die ungebrochen

hohe Nachfrage nachWohnimmobilien. Auch die positiven

Fundamentaldaten der deutschen Wirtschaft, die geringe

Inflation und die niedrigenBauzinsen beeinflussen dieNach-

frage für Wohnimmobilien. Hier verläuft die Entwicklung

zwischen städtischen und ländlichen Gebieten allerdings

unterschiedlich. Aber auch die untersuchten Städte müssen

differenziert betrachtetwerden. UrbaneRäume, die attraktive

Arbeitsmärkte und Hochschulen bieten, verbuchen starke

Wanderungsgewinne undwerden auch langfristig profitieren.

Besonders in diesen Orten ist die Lücke zwischenWohnan-

gebot undWohnungsnachfrage groß. Das Institut der deut-

schenWirtschaft sieht einen jährlichenBedarf von ca. 350.000

Neubauwohnungen inDeutschland. Dieses Ziel konnte 2016

mit 277.691 Baufertigstellungen nicht erreicht werden.

Gerade in den prosperierenden Regionen zeigt sich, dass der

Bedarf durch dieNeubautätigkeit der vergangenen Jahre nicht

gedeckt werden konnte.

Geldumsatz erreicht neues Allzeithoch

Mit einemGeldumsatz von 119,3Mrd. EURwurde 2016 ein

neuer Rekordwert für die beidenMarktsegmente Eigentums-

wohnungen und Ein- und Zweifamilienhäuser auf demWohn-

immobilienmarkt erreicht. Dabei sind die Umsätze mit

Eigentumswohnungen in den vergangenen Jahren deutlich

stärker gestiegen als im restlichenWohnsegment. Für 2016

lag das Umsatzvolumen um rund 60 % höher als noch im

Jahr 2011. In 2017 ist zu erwarten, dass die Disparität zwi-

schen demEigentumswohnungsmarkt und demder Ein- und

Zweifamilienhäuser größer wird. Während dieAnzahl der

Verkäufe im Eigenheimsegment weiter rückläufig ist, stei-

gen die Transaktionsumsätze voraussichtlich nochmals an.

Kaufpreise steigen erneut stärker als Mieten

Die Angebotsmieten an den 55 untersuchten Standorten

sind im 1. Halbjahr 2017 im Vorjahresvergleich mit 4,2 %

im Schnitt moderat gestiegen. Die stärksten Mietpreiszu-

wächse wurden in den drei Metropolen Berlin (8,3 %),

Stuttgart (7,3 %) und München (7,2 %) registriert.

Dagegen sind die Angebotspreise für Eigentumswoh-

nungen im Schnitt um 7,3 % geklettert. Beachtenswert

ist, dass an den ohnehin schon hochpreisigen kaufkraft-

starken Standorten wie Bad Homburg und Starnberg ein

weiterer Preisanstieg von jeweils rund 15 % registriert

wurde. Im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser

legten die kleineren Großstädte wie Heidelberg mit

29,3 %, Kassel mit 27,4 % und Potsdam mit 23,1 %

gegenüber dem Vorjahr am meisten zu.

Wohneigentum ist erschwinglicher als zuvor

Trotz weiterer Preisanstiege bleiben Wohnimmobilien

erschwinglich. Dies liegt daran, dass die Bauzinsen im letz-

ten Jahr nochmals deutlich gefallen und das Einkommensni-

veau vergleichsweise stark gestiegen ist. Die monatliche

Belastung durch die Bedienung des Kredites ist dadurch für

viele Haushalte deutlich geringer geworden.

Deutschlands Markt für Wohnimmobilien

Rekordumsatz mit vielen Facetten

0

12

24

36

48

60

72

84

96

108

120

2017*

2016*

2015*

2014

2013

2012

2011

2010

Geldumsatz (in Mrd. EUR)

39,3

33,6

42,9

38,4

43,7 41,5

44,5 45,8

48,0 48,4

54,9 56,7

57,9

61,4

58,3

66,5

0

35

70

105

140

175

210

245

280

315

350

Transaktionsanzahl (in Tsd.)

226

253

277

236

284

233

288

236

289

242

247

321

325

245

331

234

Marktentwicklung in Deutschland – Wohnimmobilien

Quelle: Oberer Gutachterausschuss, GEWOS GmbH

*Schätzung: GEWOS GmbH

Geldumsatz

Transaktionsanzahl

Ein- und Zweifamilienhäuser

Ein- und Zweifamilienhäuser

Eigentumswohnungen

Eigentumswohnungen